Welterbe- und Gestaltungsbeirat berät Vorhaben in Travemünde und in der Innenstadt
Der Welterbe- und Gestaltungsbeirat der Hansestadt Lübeck tagte am 10. und 11. Juli 2025. Am 10. und 11. Juli 2025 kam der Welterbe- und Gestaltungsbeirat der Hansestadt Lübeck turnusgemäß zu seiner Sitzung im Foyer des Fachbereichs Stadtplanung und Bauordnung am Mühlendamm zusammen. Auf der Tagesordnung standen unter anderem zwei Bauvorhaben in der Kaiserallee in Travemünde sowie die Planung zur Innenhofbebauung im Bereich Mengstraße/ Blocksquerstraße.
Alle fünf Mitglieder des Beirats, darunter der Vorsitzende Bertel Bruun, nahmen an der Sitzung teil. Die Bausenatorin Joanna Hagen begrüßte den Beirat und die anwesenden Gäste.
Planungen in der Kaiserallee: Rückbau und Neubau in Travemünde
Das Architekturbüro Meyer Steffens stellte die aktuellen Planungen für die Liegenschaften Kaiserallee 11–13 vor. Die dort seit den 1960er-Jahren entstandenen An- und Umbauten sollen zurückgebaut werden. Ziel ist es, die ursprünglich freistehenden Gebäude wieder stärker zur Geltung zu bringen. Die Hausnummer 11 wird denkmalgerecht saniert und ergänzt, während die Hausnummer 13 in historischer Kubatur neu errichtet wird. Ein filigraner Vorbau, angelehnt an die typische Sommerarchitektur der Kaiserallee, soll das Ensemble abrunden.
Der Beirat begrüßte die geplanten Rückbauten ausdrücklich. In der Stellungnahme von Prof. Dr. Markus Tubbesing wurde angeregt, anstelle einer Rampenzufahrt zur Tiefgarage einen Autolift zu prüfen, um den Vorgartenbereich hochwertiger gestalten zu können. Für den Vorbau der Nr. 13 wurde vorgeschlagen, eventuelle historische Befunde abzuwarten – ungeachtet dessen soll sich der Vorbau zukünftig als „luftige Sommerarchitektur“ filigran und transparenter zeigen.
Ein weiteres Projekt an der Kaiserallee – das Grundstück Nr. 3 – war ebenfalls Gegenstand der Sitzung. Auch hier zeichnete das Büro Meyer Steffens für die Entwurfsplanung verantwortlich. Das Grundstück wird derzeit als „Baulücke“ wahrgenommen, beherbergt jedoch ein unter Denkmalschutz stehendes Sommerhaus aus der Zeit vor 1900. Da es sich um eine städtebaulich und denkmalpflegerisch besonders sensible Lage handelt, fand am Vortag der öffentlichen Sitzung ein vorbereitender Workshop vor Ort statt. Die dabei entwickelten Entwurfsansätze wurden in der Sitzung vorgestellt. Der Beirat erkennt die vorgestellten Ideen als fundierte Grundlage für die weitere Planung an. Besondere Herausforderungen liegen in der Einhaltung des Respektsabstands zum Bestandsgebäude, der Einbindung in die gärtnerische Gestaltung und der Orientierung an der baulichen Struktur der Umgebung.
Beide Vorhaben in der Kaiserallee werden vom Beirat positiv bewertet. Eine erneute Vorstellung zur nächsten Sitzung wird empfohlen.
Neugestaltung im Innenstadtbereich: Mengstraße / Blocksquerstraße
Zum Abschluss der öffentlichen Sitzung stellte das Architekturbüro Mißfeldt Kraß die Außenraumplanung für die Wohnbebauung im Innenhof zwischen Mengstraße und Blocksquerstraße vor. Die bauliche Kubatur wurde bereits in vorangegangenen Sitzungen abgestimmt. Beiratsmitglied Elisabeth Boesch sprach sich im Namen des Gremiums positiv zur aktuellen Planung aus. Es wird davon ausgegangen, dass zu erwartende archäologische Funde zu einer differenzierten Gestaltung des Freiraums führen können. Zur weiteren Qualifizierung des Entwurfs wird empfohlen, eine:n spezialisierte:n Freiraumplaner:in einzubeziehen. Der Beirat lobte ausdrücklich das Engagement der Bauherren und bewertet das Vorhaben als antragsreif.
Die nächste Sitzung des Welterbe- und Gestaltungsbeirates findet voraussichtlich am 18./19. September 2025 statt. Die Hansestadt Lübeck wird hierzu über die Presse und auf www.luebeck.de/gestaltungsbeirat im Vorfeld informieren.
