Lübeck Lupe

Flughafen-Streit: FDP fordert Gleichbehandlung mit Kiel

Schalies_Thomas
„Im Streit mit dem Land um den Ausbau des Lübecker Flughafens Blankensee steht die Lübecker FDP uneingeschränkt hinter Bürgermeister Bernd Saxe (SPD) und Wirtschaftssenator Halbedel (CDU)“, so FDP-Fraktionsvize Thomas Schalies. Er selbst habe sich, so Schalies weiter, „mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch“ noch am Dienstag Abend mit einem „Brandbrief“ an die FDP-Landtagsfraktion gewandt, nachdem im Hauptausschuss die „Hiobsbotschaften“ für den Flughafen bekannt gegeben worden seien… In diesem fordert der FDP-Mann seine Parteifreunde auf, „in geeigneter Weise auf die Entscheidungen der Landesregierung zugunsten des für Lübeck außerordentlich wichtigen Flughafens Einfluss“ zu nehmen. „Die FDP-Fraktion hat mir umgehend telefonisch zugesichert, in der Sache tätig zu werden“, so Schalies, der das Verhalten der Landesregierung als Skandal empfindet:

„Während der Kieler Flugplatz mit seinen knapp 82.000 Fluggästen im Jahr 2003 durch die Landesregierung finanziell und administrativ gehätschelt wird, werden dem boomenden Flughafen Lübeck systematisch Steine in den Weg gelegt!“ Es sei bereits „eine einzigartige Frechheit, den Lübecker Airport mit einem FFH-Schutzgebiet zu umzingeln, der jede Betriebserweiterung zu einem zeit- und kostenträchtigen Hürdenlauf“ mache. „Dies dann aber auch noch als Planungssicherheit für Lübeck zu verkaufen, kommt schon einer bewussten Verhöhnung gleich“, macht der Liberale seinem Unmut Luft.

Zudem verzögere das Kieler Kabinett offenbar ganz gezielt den für die Start- und Landebahnverlängerung erforderlichen Abschluss des Planfeststellungsverfahrens und die Bewilligung von Fördermitteln über 5,6 Mio. Euro. „Für den wesentlich unbedeutenderen Flugplatz Kiel hat das Kabinett dagegen 20 Mio. Euro reserviert.“ Der FDP-Vize fordert die anderen Bürgerschaftsfraktionen auf, es ihm gleich zu tun und über ihre Landtagsfraktionen „der rot-grünen Landesregierung deutlich zu machen, dass wir Lübecker nicht länger bereit sind, bei so wichtigen Strukturprojekten wie dem Flughafen gegenüber der etwa gleich großen Landeshauptstadt als ‚bettelndes Stiefkind‘ behandelt zu werden“.